Erfahrungen/Gedanken von Roseneder Karl

Du als Theaterurgestein, der das Theaterleben in Euratsfeld seit jeher mitgeprägt hat – was schießt dir durch den Kopf, wenn du an den Euratsfelder Theaterstadl denkst?

Da hat sich eine Gruppe von aktiven Damen und Herren gefunden, die diesen Euatsfelder Theaterstadl zu dem geformt haben, was er heute darstellt, nämlich ein nicht mehr übersehbares Kulturevent, das in unserer Gemeinde, aber auch weit über die Grenzen hinaus, toll angenommen und besucht wird. Natürlich denke ich aber dabei auch an viele schöne lustige Aufführungen und Proben. Weiters finde ich es wichtig und schön, dass dieses Brauchtum wiederbelebt und in einem einzigartigen Ambiente gelebt wird.


Was hat sich im Vergleich zu früher, vor 30 Jahren, geändert?

Viel hat sich verändert. Da ist einmal mein eigenes Alter. Es macht einen Unterschied, ob man 20 oder wie ich, bald 70 Jahre ist. Das Rollenangebot gleicht sich an und das ist auch gut so. Die Proben und Aufführungen sind im Alter dann schon mal ein bisschen mühsamer und man denkt schon manchmal ans Kürzertreten. Letztendlich überwiegt dann aber wieder der Spaß am Dabeisein!

Auch bühnenmäßig hat sich einiges getan und verändert. Wir versuchen immer das Bühnenbild dem Stück entsprechend authentisch zu halten. Auch die Technik hat mächtig Einzug gehalten. Seien es Filmeinspielungen vor dem Stück oder ein heftiges Gewitter mit Regen und vieles mehr. Die Leute hinter und neben der Bühne sind ebenso wichtig wie das Ensemble und machen dabei einen genauso guten Job.

Und dann ist da noch die Location: War früher ein großer Saal mit Bühne unser Auftrittsort, so ist es heute ein uriger Heuboden mit einem unvergleichbaren Flair. Das und das gesamte Drumherum machen diesen Theaterstadl zu einem besonderen Ambiente.

Da möchte ich vor allem unserem Obmann Martin Zehetgruber danken. Er hat durch sein Engagement und seine Zielstrebigkeit und das zur Verfügung Stellen seiner Räumlichkeiten in seinen Gafringerhof den größten Anteil am Bestehen des Theaterstadls


Was ist der Reiz am Theater spielen?

In fremde Rollen schlüpfen, sich verkleiden, auf die Bühne gehen und versuchen, sein Bestes zu geben. Ins Publikum schauen und spüren, wie sich die Besucher erfreuen. Den einen oder anderen Applaus auffangen und sich darüber freuen. Mit Gestik und Mimik versuchen die Emotionen der Situation möglichst echt rüber zu bringen. Die Zuschauer abholen und in das Stück hineinzuziehen. Und wenn das gelingt, ist das ein echt gutes Gefühl.Kein Ego aufkommen lassen. Mit den Mitspielern mitfiebern und mitfühlen ist mir genauso wichtig.


Warum zahlt es sich aus, Theater zu spielen oder sich im Theaterverein zu engagieren?

Finanziell zahlt es sich nicht aus, da wir das alle ehrenamtlich in unserer Freizeit machen. Das soll und kann auch nicht das Ziel sein. Der größte Lohn für die Spieler ist sowieso der Applaus.

Da ist dann aber auch noch das tolle Miteinander. Die schönen, vor allem lustigen Stunden und Momente, die wir miteinander verbringen. Was mir in unserer Gruppe besonders gefällt, ist der Respekt und die Toleranz gegenüber jedem einzelnen. Egal ob jung oder jung geblieben, Weiberl oder Manderl - jeder wird so angenommen wie er ist. Wahrscheinlich ist es auch deshalb so eine tolle Truppe.


Zum Schluss möchte ich noch eines los werden: Wenn sich jemand einbringen will, mitspielen, mitarbeiten und mitlachen will - besonders Junge, weil alt wern ma dann eh von selber - der ist eingeladen mitzuwirken: Herzlich willkommen - Grüß Dich!


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