Erfahrungen/Gedanken von Obmann Zehetgruber Martin
Was war vor mittlerweile 10 Jahren deine Antriebsfeder das Theaterleben in Euratsfeld wieder aufleben zu lassen?
Laientheater hat mich immer schon angesprochen! Ein uralter Prozess, Leute ohne mediale Mittel zu unterhalten und das in einer kleinen Gemeinde, wo viele "neu erkannt" werden! Es ist so spannend mitanzusehen wie "Laien" im Theaterleben sich verändern und nicht nur Zuschauer sondern auch sich selbst bereichern. Weiteres habe ich einen unbezahlbaren, wertvollen Freundeskreis, wo fast alle Vereinskompetenz haben, die Vereinsleben mit all ihren Facetten kennen! Roseneder Karl mit seiner sichtbaren Euratsfelder Theater-Liebe war auch ein maßgeblicher Motivator! 2013 spielte ich konkret mit den Gedanken meinen Freundeskreis mit der Frage zu konfrontieren…es wäre doch wieder was Reizvolles eine Theatergruppe in unserem Ort zu etablieren. Dann ging es sehr schnell und jetzt haben wir die achte Theatersaison hinter uns.. unglaublich!
Ist alles so gelaufen, wie du es dir vor 7 Jahren vorgestellt hast?
Es hat die Vorstellungen auf jeden Fall übertroffen, insbesondere die Zuschauerresonanz! Natürlich wird man immer wieder konfrontiert mit zum Beispiel gesetzlichen Vorgaben, Kritikern, Zeitdruck und mühseligen Motivationsgesprächen, aber es überwiegt das "verrückt geniale Kollektiv", des Euratsfelder Theatervereins.
Mit welchen Herausforderungen hat man als Obmann zu kämpfen?
Den Konsens zu finden zwischen Motivieren und die Wichtigkeit Professionalität zu vermitteln. Dabei auch nie vergessen die enorme Wertschätzung weiterzugeben. Das ist umso wichtiger da wirklich jeder unentgeltlich für den Verein agiert. Weiteres ist es eine Challenge, für die umfangreiche und fragmentierte Unterhaltung zu sorgen, von der Bühne bis zur Ausschank!
Was sagst du jemanden der sich nicht sicher ist ob er mitmachen soll oder nicht?
Es gibt kaum so einen unkomplizierten Verein, wo jeder gebraucht wird, auf oder rund um die Bühne! Der einmal das Ambiente, insbesondere den roten Vorhang am Heuboden, beleuchtet vor den Auftritten sieht und das ein paar Augenblicke lang auf sich wirken lässt, der hat sich bereits in diesen Theaterverein verliebt!
Wo siehst du den Theaterstadl in 10 Jahren?
Niveau und Professionalität einerseits zu halten und andererseits durch Aus- und Weiterbildungen zu steigern. Die Zuschauer weiterhin zu fesseln und, das ist mir besonders wichtig, zu überraschen. Weitere Überlegungen sind: Open Air?, Kartenvorverkauf online?, 10. Jahre Theaterstadl?, Buffet & Theater ausbauen?, hinter der Bühne einen eigene "ruhigen" Raum installieren mit eventuell sogar Sanitäranlagen?, Schminkbereich?......
Provokant gefragt: Warum tut man sich diesen Aufwand an?
Es wäre verlegen, wenn ich mir diese Frage gerade in der Vorbereitungsphase einer Theaterstadl-Saison nicht stelle. Doch sie verstummt wieder, wenn der edle Vorhang am Heuboden montiert wird und in seiner dunkelroten Bracht von der Scheinwerfen beleuchtet wird.Der umfangreiche Zeitaufwand wird mit jedem Besuch, mit einer engagierten Theatercrew, mit verrückten kreativen Ideen und einzigartigen Auftritten entschädigt.
Diesen kreativen Prozess unterstütze ich sehr gerne, ganz besonderes schön ist dabei, in einer Crew mitzugestalten wo das Alter und das Geschlecht „keine“ Rolle spielt.
Ein Satz für der für dich das Euratsfelder Stadltheater beschreibt?
Tagsüber Zirkus, abends Theater, denn auch das Leben kann mal ka Wunschkonzert sein!